In der einzigen deutschen Magnet-Gießerei im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen konnten Kunden und benachbarte Unternehmen am 14. November 2016 einen Gießprozess zur Herstellung von Gussmagneten miterleben.
In einem Schmelzofen wurden 100 Kg Metall bei einer Temperatur von 1.700 Grad zur Legierung vermengt und aufgeschmolzen. Die fast weiß glühende Schmelze goss anschließend Steffen Schnabel in eine vorgeheizte Gießpfanne und danach füllte Uwe Gruschke die Schmelze in die bereitstehenden Formen. Dieser Prozess ist langjährig erprobt und hat sich bewährt.
Neu ist aber die Kooperation der GMB Deutsche Magnetwerke GmbH mit dem halleschen Fraunhofer Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS, die mit dem Ziel geschlossen wurde, innovative Werkstoffe zu entwickeln und zu fertigen. Diese neuen Werkstoffe sollen zum einen die Abhängigkeit vom chinesischen Markt für seltene Erden verringern und zum anderen kostengünstigere Produkte ermöglichen. „Wir wollen neue gießfähige Verbindungen mit verbesserten magnetischen Eigenschaften bei deutlich günstigeren Kosten entwickeln“, informierte Prof. Ralf Wehrspohn, Institutsleiter des IMWS Halle beim GMB-Kundenevent in Bitterfeld. Außerdem werden die Forscher des IMWS beim Recycling von Alt-Magneten neue Methoden entwickeln, so Wehrspohn. Die Kosten für den Forschungsaufwand tragen bisher die im Verbund arbeitenden acht Fraunhofer Institute. Als Praxispartner ist die Nickelhütte Aue an der Überführung der Forschungsergebnisse in die Produktion interessiert. „Wir wollen die Industriereife der neuen Produkte testen und auch produzieren. Das ist ein Marktsegment, das die GMB für die Zukunft fit machen soll“, sagte Henry Sobieraj, Geschäftsführer der Nickelhütte Aue, die im April diesen Jahres die GMB aus der Insolvenz übernommen hat. Ergänzend betonte Klaus Ulrich Spies, GBM-Geschäftsführer: „In Zusammenarbeit mit den Fraunhofer Instituten wollen wir künftig mit neuen Werkstoffen auch spezielle Kundenanforderungen erfüllen“.
Der Bedarf dieser Magnete ist vor allem in der Elektromobilität und bei den erneuerbaren Energien, speziell bei Windrädern, groß. Anwendung finden die Magnete auch in der Medizintechnik, in NMR-Spektrometern, der Bahntechnik und in vielen anderen Bereichen.
Weitere Fotos finden Sie auch auf Facebook.
Die Broschüre im bewährten DIN-lang-Format enthält die aktuelle Firmierung, Kontaktadressen, Ansprechpartner, Telefonnummern und E-Mail- sowie die Internetadressen der Unternehmen des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen.
Das Telefonbuch ist bei der Unicepta in Bitterfeld zum Preis von 10,00 Euro zzgl. Mehrwertsteuer erhältlich.