Greppin, Mitte November: Das Betonbauwerk ist beeindruckend, beinahe so groß wie eine Gartenlaube. Es hängt an Stahlseilen an einem Kran. Langsam wird das Bauwerk herabgelassen. Bauarbeiter achten darauf, dass der Betonschacht genau an die richtige Stelle kommt. Stück für Stück verschwindet der Quader in einer Baugrube.
Drei Tage später im Chemiepark-Verwaltungsgebäude: Steffen Schulze beugt sich über den Lageplan und zeigt auf eine Linie, die quer über die Karte führt. Die Linie steht für eine drei Kilometer lange Reinabwasserleitung. Der Ingenieur tippt auf das Papier und erklärt, was es mit dem Betonbauwerk auf sich hat: „Hier verbauen wir ein Schieberbauwerk, das die Leitungen von Areal A und Areal B verknüpft.“ Er fährt mit dem Finger über den Plan und sagt, dass auch in einzelnen Abschnitten Sanierungen und Ertüchtigungen durchgeführt wurden. Das Gesamtvolumen der Investition beläuft sich damit auf etwa eine halbe Million Euro.
Großprojekt für die Sicherheit
Ausgangspunkt für das Projekt waren Untersuchungen nach einem Brandfall im Jahr 2018. Dabei stellte sich heraus, dass zusätzliche Kapazitäten, die im Havariefall Löschwasser oder verschmutztes Regenwasser aufnehmen können, den Chemiepark noch sicherer machen. Also gingen die Mitarbeiter des Chemieparks ans Werk.
Eine genaue Bestandsaufnahme ergab, dass idealerweise eben jene drei Kilometer lange Zwillingsleitung mit zwei parallelen Rohren als Havarie-Trasse für das Areal A umgebaut werden sollte. Also nahmen die Verantwortlichen die Trasse vermessungstechnisch komplett auf, untersuchten den Zustand, erarbeiteten Sanierungsvorschläge und begannen das Projekt.
Bauarbeiten bis Weihnachten
Die eigentlichen Bauarbeiten begannen im September. Das Herzstück, der Neubau in Greppin, folgte auf dem Fuße und das jüngst in die Erde gelassene Betonbauwerk hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich: Das Wasser aus der einkommenden Zwillingsleitung kann künftig in den Ablauf zum Schachtgraben (Vorfluter) fließen, bevor es der Mulde zugeführt wird. Zusätzlich gibt es indes noch einen zweiten Ablauf zum westlichen Landgraben, über den belastetes Wasser abgeleitet und im Zweifel in den Abwassersammel-Behälter geschleust werden kann. Dort können die Mitarbeiter des Chemieparks die Proben nehmen und das Wasser entsprechend behandeln – es etwa ins Klärwerk übergeben oder zuvor in besonders schwerwiegenden Fällen noch einer Vorbehandlung unterziehen.
Der Neubau bekommt automatische Absperreinrichtungen, die an das bestehende Datennetz angebunden sind und daher von der Ferne bedient werden können. Ein Messcontainer ermöglicht das regelmäßige Beproben des Wassers. So haben die Netzbetreiber stets alles unter Kontrolle und können bei auffälligen Messwerten umgehend reagieren.
Bis Weihnachten sollen die Arbeiten an dem Bauvorhaben erledigt sein. Bald ist die riesige Baugrube also wieder verfüllt. Dann fahren Autos auf der Straße über der Leitung mit dem neuen Verbindungsstück - und die Technik im Betonbauwerk arbeitet zuverlässig unter der Erde.
(US)
Die Broschüre im bewährten DIN-lang-Format enthält die aktuelle Firmierung, Kontaktadressen, Ansprechpartner, Telefonnummern und E-Mail- sowie die Internetadressen der Unternehmen des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen.
Das Telefonbuch ist bei der Unicepta in Bitterfeld zum Preis von 10,00 Euro zzgl. Mehrwertsteuer erhältlich.